Windows 10 1803–April 2018 Update

Der Frühling lässt noch etwas auf sich warten, das diesjährige Windows 10 Frühlingsupdate hoffentlich nicht mehr. Am 10.04. soll die Verteilung starten, so zumindest die allgegenwärtige Gerüchteküche. Klingt logisch, das wäre der April-Patchday und der würde sich für den Start der Verteilung anbieten.
Zeit also, mal einen Blick auf die neue Version zu werfen – und auch etwas unter die Haube.

Wichtigste sichtbare Neuerungen sind “Timeline” sowie das weiter verbreitete “Fluent” Design. Und natürlich darf das Emoji-Keyboard (welches ja gerade für Apple-Nutzer offenbar sehr, sehr wichtig ist Smile) nicht fehlen, welches jetzt u.a. auch für deutsche Nutzer verfügbar ist.

Die Timeline ersetzt das Symbol für die Task-Ansicht und lässt sich auch mit Win+Tab aufrufen. Sie zeigt nicht nur aktuell offene Fenster an, sondern stellt gleichzeitig einen Zeitstrahl bereit mit vorher genutzten Apps und Webseiten – und das auch über mehrere Windows 10 Geräte hinweg, so dies denn in den Einstellungen erlaubt wird. Die Anbindung von iOS/Android Geräten soll ebenfalls kommen.

Dazu sind weitere Einstellungen von der alten Systemsteuerung in die modernen Einstellungen gewandert.

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Beispielsweise die Soundeinstellungen, die jetzt ihren Weg in die Einstellungen gefunden haben sowie die Einstellung der Autostart-Programme. Die Funktionen der Datenträgerbereinigung finden sich jetzt ebenfalls hier, wie auch die deutlich erweiterten Funktionen bezüglich Benachrichtigungen (“Benachrichtigungsassistent” genannt).

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Auch die Einstellungen der Windows Suche “Cortana” sind jetzt nicht mehr eigenständig, sondern direkt in den modernen Einstellungen zu finden. Langsam wirken diese damit auch etwas vollständiger. Auch deren Design wurde etwas überarbeitet und wirkt nicht mehr ganz so platzverschwendend.

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Die Übersicht der installierten Schriftarten inkl. Details zu diesen findet sich jetzt ebenfalls hier und zwar in deutlich aufgeräumterer und ausführlicherer Weise. Eine neue Schrift gibt es auch noch, die sich “Bahnschrift” nennt. Jedem deutschen Verkehrsteilnehmer sollte diese Schrift seltsam bekannt vorkommen…

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Edge hat einige neue Features bekommen, sowohl sichtbare als auch unsichtbare. Sichtbar ist auf jeden Fall der neu gestaltete “Hubs” Bereich, der Downloads und Favoriten zusammenfasst. Hier gönnt man sich jetzt mehr Platz und auch das Menü wurde überarbeitet. Warum man immer noch die Einstellungen als kleine Leiste am Rand anzeigt und nicht im Vollbild darf man sich allerdings weiterhin fragen.
Edge kann in der Favoritenleiste nun pro Favorit wahlweise den Namen anzeigen oder nicht, Tabs stummschalten, kennt Autofill für Formulare und vieles mehr. Eine komplette Liste findet sich hier.

Eine nette kleine neue Funktion ist die “Umgebungsfreigabe”. Bluetooth oder WLAN sind Voraussetzung und dann lassen sich spontan mit anderen Windows 10 Geräten in der Nähe Daten austauschen. Einfach z.B. eine Datei im Explorer anklicken “Freigabe” auswählen und verfügbare Geräte in der Nähe werden gesucht. Geht natürlich auch über die “Teilen” Funktion aus Apps. Und ganz ohne Cloud.
Dafür ist die “Heimnetzwerk” Funktionalität weggefallen. Die herkömmlichen Funktionen zum Freigeben von Daten in einer Arbeitsgruppe gibt es aber weiterhin.

Der Bereich “Windows Defender” wurde ebenfalls erweitert. Insbesondere hat man die Oberfläche etwas übersichtlicher zusammengefasst. Die in den letzten Builds der vorherigen Version durcheinandergeratenen Anzeigen im Bereich des Exploit-Schutzes sehen wieder richtig aus und mit der “Kernisolierung” bzw. der dort vorhandenen Funktion “Speicher-Integrität” gibt es auch ein neues Sicherheitsfeature, welches bisher nur Nutzern der Enterprise-Version zur Verfügung stand.

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Benutzer mit einem lokalen Konto können jetzt Sicherheitsfragen einrichten, um im Falle eines vergessenen Passwortes dieses auch ohne Microsoft Konto zurücksetzen zu können.

Dazu gibts einige Erweiterungen und Verbesserungen in Sachen HDR und der Darstellung von HDR und SDR Inhalten auf HDR-fähiger Hardware. Und am endlosen Thema “Skalierung” hat man auch erneut gearbeitet, so dass auch ältere Programme bei hochauflösenden Displays trotz Skalierung noch sinnvoll nutzbar sind.

Der ganze Bereich Kommandozeile und damit auch das “Windows Subsystem for Linux” wurden ebenfalls erneut erweitert. Wer mag, kann jetzt Kali Linux direkt unter Windows 10 betreiben. Dazu ist jetzt der OpenSSH Client standardmäßig in Windows 10 dabei und der dazugehörige Server lässt sich als Feature nachinstallieren.
Mehr Details zu Kommandozeile und WSL und deren Neuerungen finden sich hier.

Und das Thema Datenschutz wurde noch mal angepackt. Bisher wurde Microsoft ja von manchen Datenschützern böse dafür kritisiert, dass man den Leuten die Möglichkeit gibt, die vorgesehenen Standard-Einstellungen einfach mit einem Klick zu übernehmen. Der Nutzer, der sich nicht weiter interessiert hätte somit Einstellungen übernehmen können, die er so nicht übernommen hätte, wenn sie ihn denn interessiert hätten. Oder so. Winking smile Nun ja, man hat es umgebaut. Ab sofort muss man verschiedene Datenschutz-Einstellungen bei der Installation (bzw. nach dem Upgrade) einmalig mit ja/nein auswählen, bevor man die jeweiligen Optionen bestätigen kann. Damit kann dann wirklich niemand mehr behaupten, er hätte ja keine Wahl gehabt.
Zudem findet sich die Möglichkeit, alle Telemetriedaten per “Diagnostic Data Viewer” einzusehen und zu durchsuchen. Wird wohl kein Mensch wirklich machen, aber zumindest gäbe es die Möglichkeit.
Andere Themen aus dem Bereich Datenschutz wären die verfeinerten Berechtigungen für den Zugriff aufs Dateisystem durch UWP Apps.

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Das Update der bisherigen Systeme hier verlief übrigens unproblematisch. Nahezu alle Einstellungen wurden übernommen, alle Programme liefen weiter und nachdem die Backups des alten Windows per Datenträgerbereinigung entsorgt wurden, waren ein paar GB mehr Platz auf der Disk als vorher. Kann also losgehen mit dem Update!

[Update]
Nun gab es doch noch Änderungen und das Update kam doch erst am 30.04. raus und wird ab dem Mai Patch-Day am 8.5. allgemein verteilt. Zudem heißt es doch nicht „Spring Creators Update“ sondern ganz sinnig „April 2018 Update“. Man sollte sich diese tollen Namen bei Microsoft einfach abgewöhnen, wenn man schon völlig ideenlos zu sein scheint. Die Überschrift wurde entsprechend des neuen Namens angepasst.

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