Die Frage aus der Überschrift – in der Vergangenheitsform ausgedrückt – ist etwas, was leider immer noch viel zu viele Computernutzer zu hören bekommen. Und zwar immer dann, wenn sich gerade etwas ereignet hat, was den oft unwiederbringlichen Verlust von Daten zur Folge hatte.
Eine Festplatte oder SSD ist gestorben, ein Fehler im Dateisystem hat dessen Inhalt in die ewigen Jagdgründe geschossen, ein PC oder Notebook wurde gestohlen und von jetzt auf gleich ist unerwartet alles weg, was darauf gespeichert war. Zu diesem Zeitpunkt hilft normalerweise nur, wenn man vorher schon aktiv geworden ist und Daten gesichert hat.
Es ist zwar unfair, im Falle von Datenverlust noch nachzutreten, aber in vielen Fällen lernen Leute nicht einmal aus solchen Ereignissen. Daher hier noch mal ganz deutlich ein paar Worte in Richtung Datensicherung.
Von allen wichtigen Daten existiert mindestens eine Sicherung.
Von wirklich wichtigen Daten existieren mehrere Sicherungen an verschiedenen Orten.
Ungesicherte Daten sind grundsätzlich als unwichtig zu betrachten. Wären sie wichtig, würde ja eine Sicherung existieren.
So weit logisch und einleuchtend? Gut, denn diskutieren braucht man um diese einfachen Grundregeln nicht – nur beachten sollte man sie.
Wie sichert man als Normalnutzer Daten?
Das ist kein Hexenwerk und auch nicht umständlich. Wichtige Daten werden auf ein eigenständiges Sicherungsmedium kopiert. Fertig! Das kann je nach Datenmenge ein USB Stick, eine externe Festplatte, eine NAS Box im heimischen Netzwerk oder ein – hoffentlich verschlüsselter – Speicher in der Cloud sein.
Zur einfachen Sicherung reicht im ersten Schritt einfach das Kopieren der gewünschten Daten aus. Die Hauptsache ist nicht, wie elegant und bequem gesichert wird, sondern dass mindestens eine weitere Kopie der Daten vorhanden ist. Wer mehr will, sichert auf verschiedene Geräte und hat somit mehrere Kopien, sicher ist sicher.
Wie geht es bequemer?
Unter aktuelleren Windows Version kann man den Dateiversionsverlauf aktivieren. Hierbei wird auch wieder z.B. eine externe Festplatte angegeben, auf die ganz automatisch im Hintergrund Daten gesichert werden.
Zudem gibt es diverse Anbieter von Programmen, die Daten oder gleich das komplette System sichern können. Acronis TrueImage 2016 ist dabei eine der bekannteren Lösungen. Der deutsche Hersteller liefert ein einfaches Komplettpaket, das auch gerade den Normaluser anspricht. Wichtig ist hier, dass man eine Version verwendet, die auch für die jeweils genutzte Windows Version freigegeben ist. Ansonsten klappen Sicherung oder Rücksicherung möglicherweise nicht stabil.
Worauf sichern?
Am gebräuchlichsten sind heute wohl externe USB Festplatten. Auch kann ein zentrales NAS genutzt werden, wobei NAS alleine keine ideale Lösung ist. Ein Blitzschlag würde schließlich auch das NAS grillen, ein Dieb möglicherweise das NAS gleich mit einpacken. Sinnvoll wäre aber z.B. eine Kombination aus beidem, also Hintergrund-Backups aufs NAS und eine Sicherung des NAS auf mehrere externe Platten.
Wer vorsichtig ist, legt immer eine der Platten räumlich getrennt. Ob bei Verwandten oder im Büro ist da egal – nur Verschlüsselung der Daten ist in so einem Fall dann Pflicht.
Verschlüsseln?
Idealerweise sollten Backups, die nicht im eigenen Haushalt gespeichert werden, grundsätzlich verschlüsselt sein. Hingegen sollte es zu Hause immer mindestens auch eine Sicherung geben, die unverschlüsselt ist. Auch ein vergessener Schlüssel kann ansonsten zum totalen Datenverlust führen. Die Daten sind dann halt sicher, aber man kommt nicht ran.
Lokale Platten lassen sich unter Windows Pro Versionen einfach per Bitlocker verschlüsseln. Rechtsklick aufs Laufwerk, Bitlocker aktivieren, Passwort vergeben und abwarten, bis die Verschlüsselung durch ist.
Für Sicherungen in die Cloud bieten sich Tools wie Boxcryptor an. Hiermit werden die Daten lokal verschlüsselt und dann erst hochgeladen.
Was ist mit kompletten Images vom System?
Das o.g. Acronis TrueImage, aber auch Programme wie Drive Snapshot speichern ein komplettes Abbild der Disk. Eine Wiederherstellung bringt also das System, alle Programme und Daten wieder auf den Stand, auf dem sie zum Zeitpunkt der Imageerstellung waren.
Auch Windows selber kennt eine Imagesicherung. Diese wird allerdings seit Windows 7 nicht mehr weiterentwickelt und zeigt sich teilweise etwas zickig, wenn es darum geht, Sicherungen sauber zurückzuspielen.
Das Erstellen von Images ist ein sinnvolles Verfahren, wenn man oft Software testet oder sehr aufwändige Software installiert hat, deren Neuinstallation dauert oder komplex ist.
Der Normalnutzer kann sich aber oft das Image-Backup sparen. Windows und die wichtigsten Anwendungen sind heutzutage schnell installiert und nur die Daten müssen dann von der Sicherung zurückgeholt werden. Der Vor- und Nachteil gleichzeitig ist dabei, dass man keine Altlasten mitschleppt und mit einem frischen System startet.
Wie machst du das denn mit den Backups?
Alle Daten liegen hier auf einem zentralen PC im Keller. Dieser sichert seinen Datenbestand nächtlich auf eine zweite Maschine. Alle wichtigen Daten werden wöchentlich per Windows Sicherung auf externe USB Platten gesichert, wobei vier Platten rotiert werden und eine davon in der Firma liegt. Damit finden sich auf jeder Platte mehrere Datenstände in unterschiedlichen Versionen und der Verlust wichtiger Daten dürfte ziemlich ausgeschlossen sein.
Hi Ingo,
Ich weis, der Artikel ist alt 🙂
aber trotzdem mal meine komplette zustimmung. Ich kann es unseren Kunden leider nicht so sagen, wäre aber oft angebracht. Deinen Blog lese ich übrigens sehr gerne.
P.s. wir laufen uns evtl. in der Community über den Weg. (Ich ->> FM Mod.)
Grüße
Diego B.
http://diegoboeckmann.vpweb.de/
danke für das Lob. Die Welt ist klein. 😉
Die Welt ist sogar winzig 🙂
Bin vor Monaten nach Belfast gezogen, und wen treffe ich … Einen Jugend Freund aus München.
unfassbar. –
Wenn du übrigens magst schau gern mal auf meiner Seite vorbei und sag mir ob ich die so auf WordPress umziehen könnte. Bin nämlich mit Vistaprint alles andere als zufrieden.
Um ehrlich zu sein, hab ich keine Idee, ob das klappen kann. Vermutlich ja, denn angeblich soll mit WordPress ja so ziemlich alles gehen. Aber ich hab damals automatisiert das Blog von Microsofts Blogplattform hier her umziehen lassen, als Microsoft diese geschlossen hat und mich mit WordPress selber nie wirklich beschäftigt.