Es begab sich zu einer Zeit, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, da fing eine kleine Firma, hoch im Norden bei den norwegischen Trollen an, einen Browser zu schreiben. Ein Webbrowser, der anders sein sollte als die Browser, die es zu der Zeit gab. Und das waren auch nicht viele. Der große, böse Konkurrent hieß damals Netscape Navigator. Dieser wurde dreisterweise einfach kostenlos von Netscape abgegeben, um für die kostenpflichtigen Server Produkte von Netscape zu werben. Und dann kam dazu irgendwann mal Microsofts Internet Explorer, als junges, unerfahrenes Etwas und wurde anders als Opera auch kostenlos abgegeben.
Nun hätte hier die Geschichte schon zu Ende sein können. Die drei hätten in Frieden weiter leben können. Aber Opera hatte dummerweise als einziges Geschäftsmodell den Browser und somit den Zwang, mit genau diesem Programm Geld zu verdienen. Dummerweise kauft kein Mensch einen etwas seltsamen Browser von den norwegischen Trollen, wenn es zwei bekannte Alternativen gibt.
Natürlich kamen die norwegischen Trolle nicht auf die Idee, dass die geringe Verbreitung ihres Produktes möglicherweise mit dem Preis oder mit der doch etwas andersartigen Bedienung zu tun haben könnte. Zumindest dauerte es einige Zeit, bis man anfing, eine mit dicken Werbebannern versehene Version des Opera Browser kostenlos anzubieten. Nun hatte man zu der Zeit oftmals noch recht kleine Bildschirmauflösungen und außerdem wusste man ja nie, was denn so an die Werbeleute an Daten zurück floss. Außerdem war die Bedienung immer noch anders als die der anderen Browser und so konnte man weiterhin nicht wirklich im Massenmarkt Fuß fassen. Daran war aber der Massenmarkt schuld, nicht die norwegischen Trolle.
Mittlerweile hat sich unser Märchenwald unsere Browserlandschaft etwas verändert. Der Internet Explorer und der aus dem Netscape Quellcode hervorgegangene Mozilla Firefox teilen sich den Markt, sind beide kostenlos und während bei Windows der IE mitgeliefert wird, liefern einem die meisten Linux Distributionen Firefox aus. Firefox gibt es eh für alle möglichen Systeme. Ach ja, und dann gibts da noch Apple, die ihre Systeme natürlich nur mit dem eigenen Safari Browser ausliefern, diesen aber auch für Windows anbieten. Und es gibt immer noch unsere norwegischen Trolle, deren Browser mittlerweile kostenlos und werbefrei ist und auch für verschiedene Plattformen verfügbar.
Dummerweise will immer noch kaum ein Mensch diesen Browser nutzen. Daran ist nicht das Design schuld oder die Bedienung. Daran ist nicht das Marketing der norwegischen Trolle schuld. Daran ist nicht Apple schuld, die nur Safari mit ihren Systemen mitliefern. Oder die Linux Distributionen, von denen keine einzige Opera als Standard mit installiert. Nein, daran ist im eher klein geratenen Hirn von Trollen ganz alleine Microsoft schuld, die ihren IE mit Windows mitliefern. Das hat zwar nicht verhindert, dass mittlerweile die Mehrzahl der privaten User in Deutschland Firefox nutzt. Das hat auch nicht verhindert, dass die Windows User auch Safari oder selbst Googles Datensammelmaschine Chrome installieren. Aber natürlich hat es den Welterfolg der norwegischen Trolle verhindert.
Und ab hier ist die ganze Geschichte so gar nicht mehr wie ein Märchen, denn die Trolle nerven jeden Tag, egal wie man versucht, es mit ihnen auszuhalten. Schade eigentlich, aber man soll sich auch nicht mit Trollen einlassen.