Es ist Wahlkampf. Das merkt man mittlerweile sogar etwas im Internet, auch wenn dies weiterhin keine Domäne der Politik ist. Und so finden sich dann einige Versuche, zumindest die Internet-Nutzer für die Politik zu begeistern. Das ZDF präsentiert dazu auf YouTube das Projekt “Open Reichstag”. Was genauso seltsam wirkt, wie es klingt.
Politiker stellen Fragen, der gemeine YouTube Nutzer darf drauf antworten. Und so fragt dann ein Politiker jeder Partei etwas und mehr oder weniger passende Antworten finden sich dazu verlinkt. Okay, “jeder” Partei ist schon wieder falsch. Bisher findet sich noch kein Beitrag der SPD dort und die kleineren Parteien kommen auch noch nicht zu Wort. Dafür kommen Nutzer zu Wort, die scheinbar nicht einmal die einfachen Fragen der Politiker verstehen. Wo Jürgen Trittin (Grüne) fragt, was man mit 4500 Tonnen Atommüll machen soll, antwortet ein User irgendwas mit 4500 Tonnen Uran und fragt sich, ob dieses wohl “waffenfähig” wäre.
Andersrum wäre das ganze Projekt bei den harmlosen Fragen, die die bisher vier Politiker so stellen, irgendwie sinnvoller. Bürger sollten Fragen stellen und die Damen und Herren Politiker sollten diese mal direkt beantworten. Ohne Blafasel, ohne Ausflüchte und direkt online. Ach ja, gibts ja schon. Nennt sich Abgeordnetenwatch. Das ist nicht ganz so multimedial, aber dort werden wenigstens kritische Fragen gestellt.