Es gibt Dinge, da weiß man genau, dass sie schief gehen werden. Und diesmal ist es noch nicht einmal meine Schuld. Ärgerlich ist es trotzdem. Aber fangen wir mal vorne an….
Mein vor einem Jahr gekaufter 24” Samsung Monitor meinte vor einigen Wochen plötzlich, nicht mehr funktionieren zu müssen und trat in den unbefristeten Streik. Ich als Streikbrecher wendete mich an Samsung und meldete das zickige Gerät für eine Garantiereparatur an. Damit begann dann irgendwie etwas, was in der griechischen Sagenwelt wohl als “Odyssee” bekannt wurde.
Samsung bot mir für den Garantieaustausch genau zwei Vorgehensweisen an: ich könne von Samsung ein Leihgerät per Kurierdienst bekommen, wobei dieser das defekte Gerät dann auch gleich mitnehmen würde. Und nach der Reparatur meines Gerätes würde der Rücktausch erfolgen. Die Alternative dazu lautete: gut einpacken, Samsung lässt das defekte Gerät vom Kurierdienst abholen. Da ich im Keller 100 m² Lagerfläche habe natürlich den Originalkarton nicht mehr habe, entschloss ich mich mehr zwangsläufig für den Austausch mit Leihgerät.
Wann denn der Kurierdienst kommen würde, wollte ich vom freundlichen Hotliner wissen. “In den nächsten Tagen” war die Antwort, die mich irgendwie an frühere Erlebnisse mit der Telekom erinnerte. Nun ja, ich bin berufstätig und sonst ist niemand zu Hause, also habe ich dann das zickige Gerät auch noch mit in die Firma befördert (extra mit dem Auto statt mit dem Rad fahren, Parkhausgebühren…). Da stand es dann…
…und stand…
…und stand. So klein ist ein 24” Bildschirm nicht. Steht eigentlich auch überhaupt nicht im Weg. Die Tage vergingen, kein Kurierdienst nach einer Woche. In der zweiten Woche mein nächster Anruf bei Samsung. Man habe keine Leihgeräte auf Lager und müsse ja auch ein Modell in gleicher Größe schicken, wegen dem Rückkarton usw. und es könne nicht mehr lange dauern.
Am Anfang der dritten Woche steht plötzlich ein Kurierdienstfahrer mit einem großen Karton in der Firma. Ich kann es kaum glauben, das Leihgerät ist da!!!!11elf! Der Inhalt des Kartons entpuppt sich zu meiner Verblüffung als 22” Monitor, welcher natürlich minimal weniger Platz und einen doch leicht kleineren Karton benötigt als der 24 Zöller, der da jetzt rein soll. Aber Paketboten sind Kummer gewohnt und dieser hier war recht resolut und prügelte mit komplettem Körpereinsatz meinen Monitor in den zu kleinen Karton. Passende Styroporteile? Schutzfolie? Völlig egal. Ich erwartete eigentlich, dass der Monitor niemals so bei Samsung ankommen würde.
Nachdem der Kurier wieder weg war, kam Anruf Nummer drei bei Samsung mit der Schilderung des eben erlebten und der Bitte, doch irgendwie zu vermerken, dass das Gerät hier zumindest mechanisch in Ordnung war.
Und heute kam tatsächlich wieder ein Kurier und tauschte den Monitor zurück. Warum muss ich bloß immer Recht haben? Rechts oben am vorderen Gehäuserand finden sich kleine Schrammen. Nicht wirklich tragisch, aber schon irgendwie unschön für ein teures Gerät. Und vor allem völlig unnötig. Es folgt Anruf Nummer vier bei Samsung.
Der Hotliner hört sich alles in Ruhe an, lässt sich meine Handynummer geben und versichert mir einen Rückruf der entsprechenden Abteilung. Vermutlich traut sich da wohl keiner, dabei bin ich doch ganz lieb und freundlich. Zumindest gab es seit heute Morgen keinen Rückruf bei mir. Wollen wir wetten, dass ich Recht behalte und auch keiner erfolgt?
Ob ich Lust habe, nächste Woche Anruf Nummer fünf bei Samsung zu starten, weiß ich gerade noch nicht. Eigentlich werde ich daraus nur meine Lehren ziehen und beim nächsten Elektronikkauf ganz genau drauf achten, welche Firma erst gar nicht mit in die Auswahl kommt. Dumm gelaufen, Samsung.